Japanreise: Kanasawa Geiko/Geisha und Samurai

Unser zweiter Tag mit unserer Führerin Kiyoe und dieses Mal einer netten, älteren Dame als zweite Begleitung startete im Myoryuji Tempel, den man auch den Ninja-Tempel nennt. Die Führung dort machen freundliche Junge Damen und man muss sich vorher anmelden. Geführt wird nur in Japanisch und während der Führung darf nicht übersetzt werden. Als Tourist bekommt man eine Mappe, in der die wichtigsten Dinge mit erklärt werden.  Und während die anderen zuhören, liest man rasch, worum es geht.

Dieser Tempel galt als Teil der Stadtverteidigung, auch weill der Lord des Maeda-Clans, welcher in der Burg von Kanasawa gelebt hat, hier mitunter zum Gebet vorbeischaute. Für den Fall eines möglichen Angriffs hat man sich allerlei Kniffe ausgedacht, von Fallgruben über versteckte Türen und verborgene Treppen, damit die Angreifer sich möglichst verirren und von den Verteidigern zurückgeschlagen werden können. Passiert ist nie etwas, aber die Verstecke gibt es noch heute.

Im Tempel war das Fotografieren verboten, daher nur ein Bild von außen.

 

Der zweite Punkt des Vormittags war das zweite Geiko/Geisha-Viertel der Stadt. Wo es soviele Samurai gab,musste es auch viel Unterhaltung geben. Die Geiko unterhalten noch heute mit Tanz, Witz und Musik in speziellen Banketträumen wohlhabende Gäste, aber inzwischen haben sie sich auch umgestellt und es gibt eine große Bühnenshow in fantastischen Kostümen für Einheimische und Touristen. Leider zu einer Zeit, wenn wir nicht in Japan sein können.

Die Zahl der Geiko ist in Kanasawa auch ständig rückläufig und das Durchschnittsalter liegt bei 45 Jahren. Junge Frauen kommen kaum nach, auch weil die Ausbildung sehr teuer ist.

Wir haben eines der Banketthäuser besucht. Der Bankettraum ist sehr schön in rot gestrichen und an dem Tisch saßen die Gäste, während ihnen Gegenüber (von dort haben wir die Fotos gemacht) eine kleine Fläche für den Tanzauftritt der Geiko ist. Die Instrumente, die auch von der Geiko im Laufe des Abends gespielt werden stehen an der Seite.

 

Danach war Zeit fürs Mittagessen und wir wurden wiederum in ein besonderes Restaurant geführt, das Somen (dünne Nudeln) auf eine ganz besondere Art serviert. Sie werden eine Bamusrinne, in der klares Wasser läuft, hinuntergespült, immer ein paar auf einmal und die Gäste sitzen rechts und links der Rinne und fischen mit ihren Stäbchen die Nudeln aus dem Wasser, um sie dann in eine würzige Brühe zu tunken und rasch zu essen, damit man sich die nächsten Nudeln schnappen kann. Macht Spaß, satt und hat mit einem Dessert und Tee (und man konnte Nudeln fischen so lange man wollte) pro Person 1000 Yen (ca. 8 Euro) gekostet.

Das erste Foto zeigt uns alle vier im Warteraum des Restaurants.

 

Dieses kalte Gericht ist nicht nur bei Kindern ein Renner an heißen Sommertagen.

 

Nach dem Essen führte uns Kiyoe in den Samuraidistrict der Stadt. Hier sind noch viele Häuser so erhalten, wie damals die Mittelklasse und Unterklassesamurai gewohnt haben. Mittlerweile ist das einer der teuersten Stadtteile überhaupt.

Die Mauern aus Stroh und Lehm sind sehr dick und bieten guten Sichtschutz.

 

Einzelne Häuser sind im Besitz der Stadt und können besichtigt werden, damit man sehen kann, wie die Samurai damals lebten.

Ein Haus der Mittelklassesamurai hatte einen kleinen Garten, genug Räume und bot ausreichend Platz auch für den buddhistischen Hausaltar.

Das Haus für die Unterklassesamurai war interessanter, weil man auch den Speiseraum der Familie und die Küche besichtigen konnte. Der Garten war winzig und nicht zum Bewundern gemacht, sondern ein einfacher Gemüsegarten. Das Haus hatte auch einen kleinen Stall für die Pferde.

Auf dem Weg zurück zum Ryokan kamen wir noch an einer Secondhandbuchhandlung vorbei. Dort zu stöbern machte Spaß und Moni fand zwei Kinderbücher zum Japanischüben.

 

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