Japanreise: Osaka castle und Evangelionaustellung

Am 22. Juli fuhren wir nach Osaka, was von Kyoto aus nur eine halbe Stunde dauert. Dort hat uns Monis Email-Freundin Yukiko begrüßt. Sie führte uns mit der U-Bahn ein Stück in die Stadt und von dort aus sind wir zum Osaka Castle gelaufen. Die weitläufige Anlage mit zwei Wassergräben und sehr dicken Mauern ist acht Stockwerke hoch. Neben Bäumen und Grünflächen, einem sehr, sehr tiefen Brunnenschacht befindet sich auch ein Schrein auf dem Gelände. Moni hat dort ihr Schreinbuch stempeln lassen und wir haben ein Brautpaar beobachtet, dass sich für Hochzeitsfotos aufgestellt hat. Außer der Hauptburg sind noch zwei Nebengebäude erhalten geblieben, die u.a. als Lagerhäuser dienten.

 

Wir waren nur drei von sehr vielen Besuchern, die alle mit dem Lift bis in den sechsten Stock hochgefahren und die restlichen  beiden Stockwerke die Treppe hochgestiegen sind.

Im obersten Stockwerk konnte man auf die Galerie hinaustreten. Es wehte ein sehr angenehmer Wind und die Aussicht ist großartig. Da das Gebäude vor dem zweiten Weltkrieg abbrannte und 1931 neu errichtet werden musste, hat man bei den letzten Renovierungsarbeiten daraus ein modernes Museum gemacht. Die Ausstellungsstücke umfassen wie bei Okayama Schriftrollen, Rüstungen, Schwerter, Alltagsgegenstände, bemalte Raumteiler, Wandbehänge usw...

Ein Stockwerk erzählt die Geschichte von Hideyoshi Toyotomi. An diesem Lord kommt man in der Gegend einfach nicht vorbei. Die Show beinhaltet 19 Schaukästen, die in die Wand einglassen sind. Darin wurde wie im Modelbau eine Szenerie (Gebäude, Landschaft) verkleinert nachgebildet. Das Besondere aber sind die duchsichtigen Bildschimre, die mitten in der Szenerie stehen und Schauspieler zeigen, welche die Szene aus dem Leben Hideyoshis nachspielen.

Ein weiteres Stockwerk zeigt den großen Raumteiler, welcher eine wichtige Schlacht darstellt. Das riesige Gemälde zeigt die Grausamkeiten dieses Sommerkrieges in vielen kleinen Bildern. Über 3000 Figuren hat der Maler darauf verewigt, Soldaten wie Feldherren, Flüchtlinge wie Kriegsopfer. Zivilisten, Banditen und Kinder.

Leider durfte man im Museum nicht fotografieren.

 

Von der Burg aus sind wir zum Osaka Museum of History gegangen und haben dort in einem Cafe gegessen. Es war ein sehr leckeres Fischessen, mit 12 Euro etwas teuer, dafür sehr schön angerichtet und abwechslunsgreich.

Da wir schon im Museum waren haben wir uns die Spezialaustellung zum Anime (=Zeichentrickserie/-film) "Neon Genesis Evangelion" angesehen. Dabei ging es um die Schwerter und Messer, die in der Serie gezeigt werden. Zuerst hat man etwas über historische Schwerter erklärt bekommen, da hat jedes Teil davon einen eigenen Namen und es sind sehr viele (25?) Teile an einer Klinge, auch wie sie hergestellt werden.

Das eigentliche Thema der Ausstellung aber war die Frage, ob sich die Schwerter und Messer des Anime mit der tradtionellen Schwertschmiedetechnik herstellen lassen. Dazu gab es Bildschirme, wo der Herstellungsprozess der spektakulärsten Waffe, einem Dreimeterdreizack mit gewundener Stange beschrieben wurde.

Glücklicherweise durfte man die Ausstellung fotografieren, ohne Blitz.

Neben den Waffen war auch Neon Genesis Evangelion ein Thema, sie haben lebensgroße Figuren aufgestellt, und auf einer Wand alle Varianten des Anime vorgestellt. In der Ausstellung waren hauptsächlich männliche Besucher. Auffallend auch, dass neben einem EVA (einem der bemannten Rieseroboter) nur die weiblichen Figuren mit eigenen Waffen ausgeattet wurden.

Im Anschluss daran sind wir in die Osaka Station City zurückgekehrt. Das ist wirklich nicht übertrieben. Der Komplex unterhalb des Bahnhofs ist eine sehr weitläufige Anlage, wo sich ein Geschäft ans andere reiht.

Wir fuhren mit der Rolltreppe hoch und immer höher, vorbei an der schönen vergoldeten Uhr, vorbei an der bunten Treppe, die ein Bild ergibt, hoch zur Aussichtsplattform im elften Stock. Dort kann man sehr schön den Anblick des modernen Osaka genießen und seinen Coffee to go trinken, es ist auch einer der wenigen Orte, wo Blumenbeete angelegt sind, wie wir sie von Europa gewohnt sind.

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