Japanreise: Ryoanji Tempel, Entokuin Tempel, washi und Ninja

Unser zweiter Tag mit Takei-san führte uns bereits vor neun Uhr Morgens zum Ryoani Tempel. Dieser Tempel hat eine weitläufige Anlage, die einen Spiegelsee mit zahlreichen Seerosen und zwei Schildkrötenfelsen beinhaltet. Noch berühmter ist allerdings der Steingarten, den auch Königin Elisabeth II. bei einem Staatsbesuch bewundert haben sollte. Der scheinbar einfache Steingarten birgt ein paar Raffinessen, die man als Außenstehender erklärt bekommen muss. So fällt die Mauer nach hinten ab, was den Garten optisch vergrößert. Die weißen Steine reflektieren in ihrem Muster perfekt sowohl Sonne wie auch Mond, sodass der Tempel dadurch auch innen heller wird.

Von den 15 Steinen kann man nie alle zugleich sehen, egal welche Position man einnimmt, ein Zeichen der Fehlerhaftigkeit des Menschen. Nur die Vorstellungskraft vermag das zu umgehen.

 

Als nächstes besuchten wir eine kleine Papiermanufaktur, bei der wir selbst washi - Japanisches Papier herstellen konnten. Das war ein bisschen eine Patzerei und das Bemalen war freihand weit weniger perfekt als am Tag zuvor das Färben des Stoffes. Es hat Spaß gemacht.

 

Zur Mittagszeit haben wir uns ein Ninjarestaurant ausgesucht. Das war wirklich ein unterhaltsames Erlebnis. Das Essen war auch gut, zwei Gänge und Nachtisch für ca, 13 Euro. Die Kellner waren als Ninja verkleidet und nach dem Essen führte ein Ninja uns Kartentricks vor. Nachem wir bezahlt hatten, suchten wir den Ausgang durch das Ninjalabyrinth, in dem man versteckte Wandbilder finden musste und die darauf geschriebenen Kanji auf einer Karte abstempeln konnte. In dem dunklen Labyrinth tauchten die Ninja immer wieder auf und wir haben uns erschrocken und amüsiert. Wir haben alle Schriftzeichen gefunden und endeten im Ninja-shop in dem man jede Menge Ninjasouveniers erstehen konnte, inklusive Katana-Schwertern und wirklich schönen, großen Figuren.

 

Den letzten offiziellen Tagespunkt bildete der Besuch im Entokuin-Tempel. Dieser wurde von der Witwe des Toyotomi Hideyoshi als Witwensitz erwählt, ausgebaut und hier lebte sie unter dem Namen Nene. Das Eingangstor ist im Stil eines Samuraihauses gebaut, und im Inneren finden sich viele schöne Schiebetüren und Wände mit Motiven bemalt, die etwas mit Toyotomi Hideyoshi zu tun haben.

Der Tempel hat einen kleinen "trockenen Landschaftsgarten", also bewusst ohne Bächlein und Teiche gestaltet. Die Steine, die durch den Garten führen enden an einer kleinen Braunen Holzschiebetür. Dahinter befindet sich ein kleiner Teeraum, den man nur auf den Knien betreten (hineinkrabbeln) kann. Besucher des Temepls bekommen dort nach Wunsch grünen Macha Tee von einer Teezeremonienmeisterin serviert zusammen mit einer Süßigkeit aus roter Bohnenpaste in der Form eines Flaschenkürbis.

Die Süßigkeit war lecker, der Tee nicht zu bitter und die Teemeisterin (über 65 Jahre alt, aber noch sehr frisch wirkend) äußerst interessiert und freundlich uns zwei Fremden gegenüber.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0