Japanreise: Katsura Imperial Village und das Manga Museum

Heute hatten wir zwei Punkte auf dem Programm.

Des Morgens sind wir von unserem Apartment einige Stationen mit der Bahn gefahren bis nach Katsura. Von dort ging es zu Fuß weiter zur Katsura Imperial Villa.

Das ist ein großes Landhaus, das viele Jahre lang von einem kaiserlichen Seitenzweig bewohnt wurde und als 1881 dieser Seitenzweig ausstarb. Heute ist sie sorgfältig restauriert und der Garten ist einer der bekanntesten in Japan.

Um den Garten besichtigen zu können, muss man sich bei der International Household Agency anmelden (ab drei Monate vor dem Besuchstermin), dann wird man in eine Lotterie geworfen und mit Glück gezogen.

Wir hatten Glück, genauso wie eine Gruppe von ca. 15 Japanern und zwei weiteren Touristen. Die Führung durch den Garten dauert eine Stunde, man bekommt allerlei Anekdoten erzählt - auf Japanisch. Für Touristen gibt es einen Audioguide, den hängt man sich um, und bekommt so in Englisch erklärt, was gerade zu sehen ist.

Der Garten ist rings um einen großen Teich gebaut, in dem mehrere Inselchen geschaffen wurden. Malerische Brücken verbinden die Inselchen und auf einem steht ein Teehaus. Es gibt davon einige im Garten. Eines hat sogar eine Plattform, von der aus die Adeligen beobachteten, wie sich der Mond im Teichwasser spiegelt.Die Steine über die man läuft sind groß und unregelmäßig. Man kann also nicht im Laufen herumschauen und Fotos machen. Dazu muss man immer wieder stehen bleiben.

Der Garten war schön und grün, aber im Herbst muss er gigantisch sein, wenn all die Ahornbäume rot leuchten.

 

 

 

Nachdem wir in der Hitze zurück zur Katsura Station gelaufen sind, haben wir und kurzerhand mit einem der "must have"s in Japan versorgt, weichen Schlapphüten, die am ohne Probleme in die Tasche stopfen kann und die sowohl das Gesicht als auch den Nacken beschatten.

 

Unser zweiter Tagespunkt war das Manga Museum. Wir sind ein bisschen herumgefahren, und von der U-Bahn aus war es nicht weit zum Eingang. Das Gebäude war einmal eine Grundschule und einige der Räumlichkeiten hat man so belassen inklusive von Schaukästen mit alten Fotos und Textbüchern der Kinder.

 

Da wir Hunger hatten, sind wir zuerst in das Cafe, das dazu gehört. Dort löst man ein Ticket für Essen und Wunschgetränk an einem Automaten. In diesem Raum sind zwei Wände mit Mangazeichnungen dekoriert. Man gibt die Tickets ab und bekommt eine Tischnummer, die man zu jedem beliebigen Tisch tragen kann. Wir haben uns für den Salon entschieden, der sehr mit Rüschen und Schleifchen romantisch eingerichtet ist.

Das Essen war lecker (Reis  mit Rindfleisch und Sesam, dazu eine Suppe und ein bisschen Salat sowie ein Glas Eistee für zusammen 800 Yen).

Gestärkt sind wir dann durch das Museum gewandert. Ganze drei Stunden. Neben endlos vielen Regalen mit Manga aus vielen Jahren gibt es derzeit mehrere Spezialaustellungen.

Eine heißt: Was ist Manga und erläutert die Entwicklung der japanischen Manga und deren Nachahmungen in der ganzen Welt.

Eine andere zeigt 100 Zeichnungen von Maikos, die alle von Mangaka in deren originalstil gehalten sind, meist Charaktere von ihnen verkleidet als Maiko.

Eine weitere drehte sich um das Thema Ballet und wie das Ballet in Japan angenommen wurde, welche Manga sich um das Ballet drehen, welche bekannten Stücke Einfluss auf die Mangageschichten genommen haben

Sehr beeindruckend war auch der riesige Phoenix, der nach Tezukas Hi no Tori gefertigt worden ist.

Ein Highligt war ein kleiner Raum mit winzigen Kinderstühlen, in der man ein Kami-Shibai, ein Papiertheater vorgeführt hat. Der Erzähler lockt das Publikum mit dem Klang der zwei Hölzer, die er gegeneinander schlägt. Dann setzen sie sich vor die Holzbox, in welcher er ein Paket Papierzeichnungen steckt, den Beginn der Geschichte vorn, das Ende hinten. Jetzt zieht er während des Erzählens die Zeichnungen eine nach der anderen heraus, sodass die Folgeszene darunter sichtbar wird.

Erzählt wurde in einem Gemisch aus Japanisch und Englisch. Außer uns beiden, waren viele Japaner, aber auch Besucher aus Australien, Frankreich, USA und Holland anwesend. Sehr unterhaltsam.

 

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