Blog: Topic Japan: Wohnkultur und Lebensstil in Japan

Leider war das vollständige Buch zu groß für den Scanner
Leider war das vollständige Buch zu groß für den Scanner

Suzanne Slesin,  Stafford Cliff und Daniel Rozensztroch
Wohnkultur und Lebensstil in Japan

„Das heutige Japan ist eine Nation auf der Suche nach einem neuen Stil“ – mit diesem Zitat beginnt das Vorwort zu diesem außergewöhnlichen und sehr beeindruckenden Bildband.

Im ersten Abschnitt begibt sich das Autorenteam und Fotograf Gilles de Chabaneix auf die Suche nach den Gesichtern Japans. Neben den Jahreszeitlich geprägten Unterschieden fangen die vielen kleinen Fotos, die sich auf den Seiten drängen auch die Kontraste zwischen Stadt und Land, Moderne und Tradition ein. Wunderbar eingefangen werden auch sehr alltägliche Kleinigkeiten wie die Auslagen von Straßenhändlern, dekorative Süßigkeiten für die Teezeremonie, frisches Gemüse und Blüten, abgepackt zum Verkauf auf dem Markt von Tokio.

Ab da nimmt das Buch den Betrachter mit in die drei Richtungen, in deren Spannungsfeld sich Lebens- und Wohnkultur des Landes abspielen.
Der Blick nach Osten, in Richtung China, zeugt vom hohen Wert der Tradition.  Holz und Keramik, sowie Papier dominieren die Innenarchitektur der Gebäude, die jedem Historienfilm zur Zierde gereichen würden. Gärten, Nischen, Papiertüren, Tatamimatten gehören ebenso dazu wie prächtige Seidenteppiche und Kimono. Daneben werden auch moderne Bauten in traditionellem Stil gezeigt,  oder ein mehrstöckiges Standthaus, das von außen wie ein weißer Klotz aussieht, aber im Inneren Traditionelles verteilt auf mehrere Etagen bietet.

Der Blick nach Westen bedeutet eine Verschmelzung moderner westlicher Baukunst mit den typisch Japanischen Ansprüchen, viel Licht, helle Steine, viel Glas, aber auch Holz werden kombiniert. Dazwischen traditionelle Nippes, Babmusgärten, Steinlaternen, ein modernes WC, dazu aber eine hölzerne Wanne im Badezimmer, ein Tatamiraum, daneben wieder Fliesenboden und makellos glänzendes Parkett.

Funktionalität und Ordnung als oberstes Prinzip sind auch im Abschnitt „Auf engstem Raum“ spürbar. Alles muss seinen Platz haben, Stauraum ist knapp in den kleinen Häusern. Im Schlafzimmer nur ein Bett, kein Platz für Nachttisch und Nippes. Der Flur so eng, dass man glaubt, der Fotograf hätte die Wände mit seinen Schultern gestreift. Was nicht auf einer Ebene Platz hat, wird in städtischen Bauten auf zwei oder mehr aufgeteilt.

Besonders beeindruckend sind die Seiten zu „Die Tradition des Handwerks“,  hier ist der Wohn- auch der Lebensbereich wie in einer Kimonowerkstatt und  bei einem Kaligraphiekünstler.

Im letzten Abschnitt „Gegenwart“ ist der Betrachter zu Gast bei einem Gründer einer Modefirma, bei einem Dichter, einem Unternehmer  und einem Illustrator, deren Wohnbereiche teilweise von ihrer Sammelleidenschaft geprägt sind. Das originellste Heim ist das von eines Drehbuchautors und Filmregisseurs, das mehr wie ein Filmset als wie ein gemütliches Zuhause wirkt.

Wer als Japanbegeisterter sich immer schon gewünscht hat, mehr als nur Museen und Tempel von innen zu sehen,  hinein schnuppern möchte in die Vielseitigkeit japanischer Architektur, der hält mit diesem Buch einen wunderbaren Bildband in Händen, der ihm in seiner Fülle an Details lange beschäftigen wird.

Suzanne Slesin,  Stafford Cliff und Daniel Rozensztroch
Wohnkultur und Lebensstil in Japan
285 Seiten
Dumont  Buchverlag Köln 1990

ISBN: 3770126335

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Kommentare: 1
  • #1

    Gewichtverlust (Mittwoch, 04 Januar 2012 09:27)

    Nizza Post, thanks for sharing ..., warte nur ein neuer Beitrag
    Dank ya
    <a href="http://gewichtverlust1.blogspot.com/">Gewichtverlust</a>