Blog: Topic Japan - Bücher und mehr: Tenugui

Screenshot der wuhao Webseite

Tenugui - das Tuch für alle Fälle

 

Auf historischen Gemälden schmücken Tücher, die ähnlich wie Bandanas  gebunden sind die Köpfe von Feuerwehrleuten, aber auch von Samurai.  Tenugui – was soviel bedeutet wie „Hände abwischen“  wurden von den Samurai unter den Helmen getragen. Ihr Ursprung reicht  jedoch noch viel weiter zurück -  bis in die Kofun-Zeit (220 bis 538 A.D.). Lange Zeit waren die Tenugui aus Seide, die das einfache Volk später durch Baumwolle ersetzte.

Trug ein bekannter Kabuki-Darsteller ein spezielles, für ihn entworfenes Muster,  sah man kurz darauf auch seine Bewunderer mit diesen Tüchern.

 

Tenugui sind japanische Handtücher aus feinem Baumwollstoff, ähnlich unseren Geschirrtüchern. Nur sind Tenugui vielseitiger.  Für gewöhnlich hat ein Tenugui die Maße 33 x 90 Zentimeter.

 

Nur die langen Seiten sind durch Webkanten gesichert,  dadurch konnte  man sie leicht in Streifen reißen, um Sandalen zu flicken oder Wunden zu verbinden. Mehrere dieser Tücher aneinander genäht reichten für einen Kinder-Kimono. War die Farbe so verwaschen, dass man es  nicht mehr anderweitig verwenden konnte, war der Baumwollstoff immer noch ein brauchbarer Filter.

Heute werden sie für viele Aufgaben eingesetzt. Sie sind natürlich noch zum Schweißabwischen da, auch wenn man sich außer Haus die Hände wäscht und gerade mal nichts zum Trocknen da ist.

 

Man kann auch das Geschirr damit abtrocknen, besonders schön gemusterte Tenugui ersetzen Geschenkspapier und Zierdeckchen.  Sie sind auch beliebt, um Bentoschachteln einzupacken mit einem praktischen Knoten, der als Griff dient. 


Sie sind höchst praktische Geschenke, weil es sie in so vielen Farben und Mustern gibt.  Jemand liebt Tiger oder bestimmte Blumen?  Dann bringt man ihm von der Reise oder als kleine Aufmerksamkeit ein passendes Tenugui mit.

Tenugui sind begehrte Sammelobjekte. Es macht Spaß seine ganz persönliche Sammlung an Motiven und Mustern anzulegen und immer wieder so ein hübsches Tuch zu kaufen, oder auch zwei.

 

Traditionell hergestellte Tenugui vertragen kein heißes Wasser und keinen Trockner.  Am besten wäscht man sie in kaltem Wasser mit Waschmitteln, in denen keine Bleichmittel enthalten sein dürfen. Dann hängt  man sie zum Trocknen über eine Wäscheleine. Sie trocknen sehr schnell.

 

Mehr über Tenugui, ihre Herstellung und Geschichte erfährt man bei diesem amerikanischen Webshop, der fast ausschließlich Tenugui vertreibt:

WUHAO

 

Aber auch zahlreiche deutsche Webshops bieten Tenugui an, man bekommt sie auch über amazon und ebay.

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